An der Zeit nach Fessenheim wird weitergearbeitet
Der französische Umweltminister Sébastien LECORNU kam am 12. April zu einem Besuch in den Gewerbepark Eschbach und traf sich dort mit der Landrätin, mit Mitarbeitern des Landratsamtes, einigen Kreisräten und Vertretern der Industrie- und Handelskammer. Deutlich wurde durch die Ausführungen des Ministers, Frankreich macht ernst mit Impulsen für die Region um Fessenheim für die Zeit der Stilllegung des dortigen AKW.
Schon länger gab es auf deutscher Seite Szenarien den Gewerbepark Eschbach unter Einbeziehung der anderen Rheinseite zu gestalten. Aber Frankreich plant mehr, die Energiestruktur soll neue Impulse bekommen, die Infrastruktur mit einer Eisenbahnlinie Freiburg – Breisach – Colmar ebenfalls; auch für die Gewerbeschule Breisach gibt es Planspiele für Erweiterungen und Kooperationen. Das Areal in Fessenheim selbst, das solle man noch für sich behalten, so der Minister augenzwinkernd, sei als Kompetenzzentrum für den Abbau von AKW in Planung.
Es ist wie so oft in der Geschichte: Lange ist die Situation wie verfahren. So war die Aussicht auf eine Bahnbrücke bei Breisach wegen fehlenden politischen Willens mangelhaft, in vielen kleinen Schritten und einem weiten Zeithorizont musste gedacht werden. Nun ist klar vernehmbar und als Stimmung spürbar, es hat sich etwas um 180 Grad gedreht; auf einmal kann alles gar nicht schnell genug gehen und noch weitreichender geplant werden als zuvor kühn angedacht. Es steht eine spannende Zeit bevor für die Region Elsass und den Breisgau. Politik wird damit wieder gestalterisch in Fragen, die sich weitgehend in Diplomatie erschöpfte. Wo Idealismus und Schnelligkeit sich die Hand geben, müssen im Detail die Dinge aber auch hinterfragt werden, etwa bei den energetischen Alternativen. Auch das ist Aufgabe auf deutscher Seite in einer binationalen Task-Force über problematische Erfahrungen etwa mit der Windkraft zu berichten, die andere nicht erst machen müssen.
Volker Kempf, Vors. der AfD-Kreistagsgruppe