Sehr geehrter Herr Rischmüller,
sehr geehrte Damen und Herren,
zu dem Bericht über den Vortrag von Peter Hahne in Pfaffenweiler habe ich den folgenden Leserbrief verfasst, um dessen Veröffentlichung im Reblandkurier, sowohl Druck- als auch digitale Ausgabe, ich bitte.
Schiefer Blickwinkel
Selten habe ich einen so schäbigen und diskreditierenden Artikel über den Vortrag eines hochkarätigen Referenten gelesen wie den von cmj über den Auftritt Peter Hahnes in Pfaffenweiler. Der Artikelschreiber stellt fest: “Der Weinbau konnte hierzulande nur dank der Migration einer fremden Wurzel überleben” und zieht damit Hahnes Feststellung in Zweifel, “dass auch im Weinbau die Wurzel das Wesentliche sei”. Damit mag der Zeitungsmann recht haben. Den Wahrheitsgehalt seiner Aussage kann ich mangels önologischer Kenntnisse nicht beurteilen. Aber – was will uns cmj denn eigentlich sagen?
Herr Hahne hat in seinem Vortrag immer wieder Kritik an einer mangelhaft durchdachten, für Deutschland und seine Bewohner schädlichen Migrationspolitik geübt. Er hat das Sakrileg begangen, nicht in den Chor der Zuwanderungsenthusiasten einzustimmen, die jedwede Zuwanderung, egal von wem und in welcher Zahl, beklatschen. So wie der Weinbau in Pfaffenweiler nur überleben konnte dank der “Wurzel der importierten Amerikanerrebe”, “auf welche die Europäerreben aufgepfropft wurden”, kann auch das deutsche Volk nur mangels “Migration” aus allen Teilen der Welt überleben. Diese Schlussfolgerung will der Reblandkurier-Autor offenbar mit seiner Erwähnung der nach Pfaffenweiler “migrierten” Rebstockwurzel den Lesern nahelegen.
Kein Wort davon, in welch humorvoller, kompetenter Weise der unübersehbar sehr gebildete und belesene Redner seine Standpunkte mit souveränem Charme vortrug. Ein Genuss auch sein elaborierter Umgang mit der deutschen Sprache. Dass er dabei immer wieder auf seine Bücher hinwies, diskreditiert ihn nicht im Mindesten, denn das tun andere Redner – auch die aus dem Lager der Multikulturalisten – auch.
Dieser einseitige, von Häme dominierte Artikel - der übrigens auch das Publikum lächerlich macht, das “in etwa aus der gleichen Altersklasse wie Hahne selbst” stamme (im Klartext: aus lauter alten Trotteln bestand) und das trotz der vom Autor monierten “schiefen Vergleiche” dem Referenten “langanhaltenden Beifall” zollte (im Klartext: absolut nicht blickte, was für einen Stuss der Herr da oben eine Stunde lang geredet hatte) – ist ein trauriges Beispiel dafür, wie schwer es heutzutage ist, bürgerlich-konservative, Herkunft, Heimat und Tradition favorisierende Standpunkte öffentlich zu vertreten, ohne in den “Qualitätsmedien” mit Hass, Spott und Hohn bestraft zu werden.
xxx, Pfaffenweiler