Der Vorsitzende der Christen in der (AfD) und EU-Wahlkandidat Joachim Kuhs (Listenplatz 11) sprach, gefolgt vom stellvertretenden Vorsitzenden der Juden in der AfD, Wolfgang Fuhl, am 16. Mai in Breisach am Rhein. Die Begrüßung und Einführung übernahm Kreisrat Volker Kempf, der anlässlich der Gemeinde- und Kreistagswahlen auf kommunalpolitische Aspekte einging . Gerade Breisach als Europastadt müsse anlässlich der Europa- oder vielmehr EU-Wahlen sauber zwischen Europa und der EU unterscheiden. Nach den Wurzeln Europas sei zu fragen, nach ihrem Ethos. Damit war bereits übergeleitet zu Kuhs‘ Thema „Die christlichen Wurzeln Europas“.
Kuhs erinnerte daran, dass Frankreich zentralistisch orientiert sei und de Gaulle erreichte, dass bei der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft die Briten außen vor blieben. Die Briten wollten staatliche Souveränität nie aufgeben. Vor diesem Hintergrund wird auch die Mehrheit der Briten für den Brexit verständlicher. Dass es in Europa 70 Jahre Frieden gegeben habe, wie im Zuge der Werbung für die EU gerne betont werde, sei falsch. Der Jugoslawienkrieg war in Europa. Die AfD sei nicht gegen Europa, wie oft kolportiert werde, sie wolle die EU reformieren und zurückführen in ihre Kernbereiche bei Beibehaltung der nationalen Souveränität. Der Ausbau zu einer riesigen EU-Bürokratie bringe eine Entfremdung von den Kernaufgaben einer Europäischen Union zum Ausdruck. Nur als letzten Ausweg unter der Voraussetzung einer Volksabstimmung befürworte die AfD einen Austritt aus der EU. Das sei Beschlusslage in der EU-Programmatik. Historisch prägte das Heilige Römische Reich Europa über mehrere Jahrhunderte und sei nur von den christlichen Wurzeln her verständlich.
Wolfgang Fuhl machte in seinen Ausführungen unter dem Thema „Für unser Land – für unsere Werte“ deutlich, dass die Statistiken zum Antisemitismus tückenreich seien. Gewalt gegen Juden gehe in Europa überwiegend von Muslimen aus. Daran gäbe es nichts wegzuinterpretieren. In Frankreich werde das noch deutlicher, das Land sei hier schon einen Schritt weiter. Das jüdische Leben verstecke sich, es werde nicht mehr so offen gezeigt wie vor Jahrzehnten, viele Juden wanderten aus. Für Israel sei es zudem wichtig, dass Europa christlich bleibe, da ein islamisiertes Europa als Handelspartner wegfalle und die islamisch geprägten Nachbarstaaten nur Problemfälle seien. Auch machte Fuhl deutlich, wie viele Staaten keine Juden ins Land ließen, in acht Fällen reiche schon ein Stempel im Reisepass in Israel gewesen zu sein, um nicht in ein islamisches Land einreisen zu dürfen. Wenn Trump seine nationale Souveränität geltend mache, indem er aus einigen Staaten die Einreisen von Muslimen aussetze, sei der Aufschrei groß. Trifft es aber Juden, die in ein Land nicht einreisen dürfen, werde weggeschaut. Jedes Land mag souverän sein. Fuhl würde in einige Staaten eh als Jude nicht einreisen wollen. Entscheidend sei, dass hier aber mit zweierlei Maß gemessen werde.
Über das Schicksal der Juden in der Vergangenheit werde viel geredet. Aber was werde für die Interessen der heute lebenden Juden von der Regierung getan? Warum wählen auffallend viele Juden AfD? Das hat rationale Gründe, die Fuhl mit Hinweis auf den Islam erläuterte, der für Juden ein Problem darstelle, das nicht wegdiskutiert werden könne.
(VK)