Deutschland agiert zögerlich – und damit verantwortungslos.
Ein Bild zum Verständnis
Der Legende nach hat der Erfinder des Schachspiels, der Inder Sissa ibn Dahir, seinen Herrscher Shihram, der ihm aus Dank ein Geschenk seiner Wahl angeboten hat, gebeten, ihm soviel Weizen zu geben, wie sich ergäbe, wenn man auf das erste Feld des Schachbrettes 1 Weizenkorn, auf das zweite Feld 2 Körner, das dritte Feld 4 Körner, d.h. auf jedes weitere der insgesamt 64 Felder immer die doppelte Menge der Körner des vorangehenden Feldes legen würde. Der Herrscher sagte sofort zu, aber er konnte die Bitte des Erfinders nicht erfüllen: Wenn man die Gesamtzahl der exponentiell zunehmenden Anzahl an Weizenkörnern ermittelt, ergibt sich die Zahl N=264-1. Das entspricht mehr als dem Tausendfachen der heutigen Weltweizenproduktion.
Menschen denken linear, nicht exponentiell
Auch die Ausbreitung des SARS-CoV-2 Virus, folgt einer exponentiellen Funktion, d.h. jeder Patient infiziert etwa eine gleiche Anzahl weiterer Personen. Diese Basisreproduktionszahl von 2-2,5 wurde dem "Report of the WHO-China Joint Mission on Coronavirus Disease 2019“ entnommen, der in China erstellt wurde, als die dortige Epidemie bereits weitgehend abgeklungen war. Weitere wichtige Ergebnisse, wie eine mittlere Inkubationszeit von 5 bis 6 Tagen (Zeitspanne zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome) und eine durchschnittliche Zeitspanne bis zur definitiven labormedizinischen Diagnose von etwa 10 Tagen sind ebenfalls dort protokolliert. Erklären kann man sich diesen zeitlichen Verzug dadurch, dass Patienten erste Symptome (Müdigkeit, Husten, Kratzen im Hals etc.) leicht als einfache Erkältung herunterspielen und erst dann einen Arzt aufsuchen, wenn sie Fieber bekommen und ernsthaft erkranken.
Wenn man die vom Robert-Koch-Institut täglich publizierten Zahlen der "bestätigten Fälle" analysiert, so findet man schnell heraus, daß die Zunahme dieser Fälle in der Zeit vom 24.02. (16 Fälle) bis zum 15.03.2020 (4.838 Fälle) mit nur sehr geringen Abweichungen einer Exponentialfunktion mit der Basis 1,33 (geometrisches Mittel) und der Zeitdauer in Tagen als Exponent folgen. Dies bedeutet, daß die Anzahl der nachweislich infizierten Personen in Deutschland jeden Tag um etwa 33% zunimmt.
Alle nachgewiesenen Infektionen verdoppeln sich in 2,4 und verzehnfachen sich in 8 Tagen. Diese Regel gilt für den gesamten betrachteten Zeitraum und reduziert sich nur dann, wenn (1) wirksame Maßnahmen umgesetzt worden sind oder (2) die Durchseuchung der Bevölkerung soweit zugenommen hat, dass mögliche Kontaktpersonen schon infiziert sind. Aus letzterem Grund klingt jede Epidemie, die zunächst eine exponentielle Zunahme zeigt, von alleine ab und erreicht eine hohe, aber niemals vollständigen Infektion aller Individuen. In der vergangenen Woche hat die Bundeskanzlerin im Rundfunk erklärt, dass Sie davon ausgeht, dass am Ende etwa 60% bis 70% der gesamten Bevölkerung infiziert sein wird, eine Zahl, die auch von einigen führenden Virologen geteilt wird.
Nun vergehen lt. WHO-Bericht durchschnittlich 5 bis 6 Tage (das RKI nennt sogar eine Inkubationszeit von 2 Wochen), bis sich erste Symptome zeigen. Die offiziellen Zahlen des RKI spiegeln also immer eine Situation wieder, die 15 bis 16 Tage zurückliegt. Dies aber entspricht der Zeitspanne, in der sich die Anzahl der nachweislich Infizierten verhundertfacht. Daraus folgt, dass sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Zahlen bereits 100 Mal so viele Personen infiziert haben, am vergangenen Sonntag also statt der publizierten 4.838 Fälle ca. 484.000.
Warum soziale Distanz so wichtig, ja lebensrettend ist!
Die ab Montag greifenden, zum Teil drastischen Maßnahmen, haben allerdings keine Auswirkung auf die bereits erfolgten Infektionen (etwa jeder 200ste dürfte auf der Basis der publizierten Angaben bereits infiziert sein), so dass der genannte finale Durchseuchungsgrad voraussichtlich in wenigen Wochen erreicht sein wird, es sei denn, dass die jetzt ergriffenen Maßnahmen die Ausbreitung nicht nur verzögern, sondern verhindern. Dass dies möglich ist, hat China eindrucksvoll gezeigt. Dort sind zwar insgesamt 81.000 Menschen infiziert worden, aber auf die Gesamtbevölkerung Chinas gerechnet ist das nur einer von 17.000.
Wie konnte China die Neuinfektionen zurückdrängen?
Man hat sehr frühzeitig die am meisten betroffenen Regionen (Wuhan und Umgebung) nahezu vollständig abgeriegelt, direkte Kontakte durch vollständiges Schließen aller Schulen, Universitäten, Veranstaltungen, Kinos, öffentlicher Verkehrsmittel etc. stark reduziert, extrem umfangreich Labortests durchgeführt (pro Woche wurden in China 1,65 Mio Testkits produziert), alleine in der Stadt Wuhan 50.000 zusätzliche Krankenhausbetten geschaffen und über 40.000 Ärzte und Pflegekräfte aus anderen Regionen des Landes eingeflogen. All das ist bereits in einer sehr frühen Phase der Ausbreitung erfolgt. Aktuell beträgt die Anzahl der Neuinfektionen deshalb weniger als 1 pro Tag. Die Krise ist vorerst gebannt, allerdings befindet sich Wuhan noch immer in Quarantäne.
Bis heute wurden in China 81.000 Personen nachweislich infiziert, von denen 3.248 bis zu diesem Zeitpunkt verstorben sind (Letalität von 3,95%). Da die medizinische Versorgung in China inzwischen ein hohes Niveau erreicht hat, muss bei uns mit einer fast ebenso hohen Letalität gerechnet werden. Wir können zwischen 500.000 und 1,5 Mio. Opfer zu beklagen haben. Es liegt an uns und unserer Disziplin!
Auch Sachsen hätte bei 8 Tagen früherer Umsetzung die Infektions- und Opferzahlen jeweils um den Faktor 10 minimieren können!
Die Positionen der AfD:
1. Bleiben Sie zu Hause, vermeiden Sie soziale Kontakte!
2. Folgen Sie den Anweisungen aus den Medien!
3. Regelmäßig Händewaschen!
Unsere Forderungen:
1. Direkthilfen für Selbständige und kleine Mittelständler
2. Unbürokratische Gewährung von Kurzarbeitergeld
3. Zinslose und tilgungsfreie Kredite mit langer Laufzeit
4. Schutz unserer Schlüsseltechnologien vor ausländischer Fremdübernahme
5. Abschiebung aller vollziehbar Ausreisepflichtigen
6. Aussetzung jeder Art von humanitärer Migration an den Grenzen
7. Übernahme von Mieten und Energiekosten für Bedürftige
8. Ausbau des Lieferservice in ländlichen Regionen
Das Corona-Virus zeigt auch, dass die angeblich alternativlose Globalisierung mehr Schatten wirft als sie Licht bereitstellen kann. 800 Medikamente sind zurzeit nicht lieferbar. Ihre Fabriken stehen still und in China und Indien, die Container mit dringend benötigten Masken und Schutzanzügen warten in asiatischen Häfen auf Abfertigung. Vielleicht wird nun klarer, warum Donald Trump unmittelbar nach seiner Wahl verkündete, dass alle systemrelevanten Industrien, alle gesellschaftlich lebenswichtigen Wertschöpfungen in die US-Grenzen zurückgeholt werden müssten.
Etwas Heiteres zum Schluss: Noch vor Tagen jubelte man einem kranken Mädchen zu. Es rief: „Ich will, dass ihr in Panik geratet! Nun wird gerade der (un)angemessene Umgang mit dem Virus ein weiterer Nagel im Sarg politischer Verblendung sein.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Kreisvorsitzender Starnberg
Martin Hebner MdB