Wir laden zum Stammtisch am 08.09.2022 ein. Bitte melden Sie sich über das Kontaktformular oder direkt per E-Mail an. Dann erhalten Sie nähere Informationen zum Veranstaltungsort.
An diesem Stammtisch wollen wir unsere Inge für ihre Courage ehren, mit der sie es – anonymisiert – am Samstag den 26.08.2022 in die Zeitung schaffte, nämlich hier:
https://www.badische-zeitung.de/dreister-autodieb-schlaegt-in-oberrotweil-zu
Einige von Ihnen haben bestimmt in der Badischen Zeitung am Samstag, den 27.08.2022 gelesen, dass ein dreister Autodieb in Oberrotweil am vorigen Donnerstag zugeschlagen hatte. Der Dieb wurde von der Bestohlenen gestellt.
Was viele von Ihnen nicht wissen: Das war unsere Inge und die Geschichte trug sich nicht in Oberrotweil, sondern in Achkarren noch viel dreister zu, als Sie sich das vorstellen können.
Lesen Sie hier nun den Teil, der es nicht in die badische Zeitung geschafft hat:
Unserer 73-jährigen Inge ist seit 30 Jahren nicht einmal der Hausschlüssel gestohlen worden, den sie in ihrem eingezäunten Grundstück an der Haustüre stecken lässt, wenn sie im Garten arbeitet. Der Dieb ist also über den Zaun, dann an die Haustüre. Dort hat der Dieb bemerkt, dass ein Autoschlüssel daran befestigt ist und hat gesucht, welches Auto dazu passt. Zu diesem Zeitpunkt hatte unsere Inge Besuch von ihrem Sohn.
Der Dieb hat dann das Auto von Inge entwendet, ist aber überall angebollert und in Richtung Achkarren davongefahren. Inge hat sofort das Auto ihres Sohnes geschnappt und Hubert hat sich auf den Roller gesetzt, damit sie den Dieb in beide möglichen Richtungen verfolgen können. Wer unseren Hubert kennt, weiß, dass auch er nicht mehr der Jüngste ist. Da bei der Winzergenossenschaft eine Ampel ist, musste der Dieb stehen bleiben, hinter ihm hielt ein SUV. Unsere Inge sieht, dass vor dem SUV ihr Auto mit einem ihr bereits als Pöbler bekannten Flüchtling steht, fährt nach vorne und stellt sich mit dem Zweitwagen quer vor ihr eigenes, nunmehr gestohlenes, Auto. Sie öffnet die Fahrertüre packt ihn am Kragen und zieht ihn aus dem Auto.
Der Mann aus dem SUV ist – wie der Zufall es will – der Gerichtsvollzieher Becher aus Breisach, der Inge fragt, warum sie den Mann da aus dem Auto zerrt. Der 23-jährige Flüchtling nutzt die Situation, reißt sich los und unsere Inge wieder hinterher und stellt ihn erneut am Wartehäusle vor der Winzergenossenschaft. Da kamen ihr dann, außer dem Gerichtsvollzieher und seiner Frau, auch andere Leute aus dem Dorf zur Hilfe. Anschließend kam sofort die Polizei.
Der Autodieb ist bekannt: Seit vier Wochen sind er und drei weitere „Kollegen“ im Dorf untergebracht; sie fallen auf:
Der Dieb, weil er schon wiederholt grölend an der Bahnhofshaltestelle ausgestiegen ist und die drei weiteren Kollegen, weil die Gemeinde ihnen ein Fest genehmigte, aber plötzlich 35 Personen lautstark feierten. Im Dorf hatten sich Feriengäste wegen der Personen beschwert und sollen sogar den gebuchten Urlaub wegen der nicht auszuhaltenden Störungen abgebrochen haben.
Die Polizei hat dann festgestellt, dass der offiziell 23-jährige Langfinger
- keinen Führerschein hat
- indem er über den Zaun geklettert ist, Hausfriedensbruch begangen hat
- einen Diebstahl begangen hat und
- eine Sachbeschädigung begangen hat, indem er das Auto unserer Inge rundherum demoliert hat.
Nun soll unsere Inge wegen der Sachbeschädigung auf den Kosten sitzen bleiben und das am Besten gar nicht erst anzeigen.
In dem Artikel sind natürlich derlei brisante Details ausgeblieben.
Laut Angaben der Polizei soll der nun nach Landsberg kommen.
Bis zum 02.09.2022 ist aber nichts passiert, aber es wäre nicht unsere Inge, wenn sie dem Typen nicht auch verbal volle Lotte Mores gelehrt hat. Hoffentlich hält er nun von fremden Eigentum nun großen Abstand.
Wir wollen unsere 73-jährige Inge daher für ihre Courage und ihren Mut ehren, auch deshalb, weil ein paar Schwätzer aus dem Dorf ihr den Mund verbieten wollten, als sie ihren Unmut über diese dreiste Art Luft machte. Das ist schon ein besonders peinliches Detail: Anstatt die 73-jährige Frau zu unterstützen, zu fragen, ob man für ihren Schaden aufkommen könne, solle sie „nicht alle über einen Kamm scheren“.
Es wäre nicht unsere Inge, wenn sie diesen Leuten nicht sofort gekontert hätte,
Bitte kommt zahlreich, wir wollen unsere Inge hochleben lassen.
Wenn Deutschland viel mehr solche Leute hätte, hätten wir so manches Problem sicherlich nicht.
Eigentlich erwarte ich, dass der Bürgermeister Kuhn sich bei unserer Inge bedankt und sie für ihren Mut und ihre Courage ehrt. So kenne ich unsere Inge; sie war auch zu unser beider (sehr lange zurückliegenden) SPD-Zeiten nie anders als; gerade, couragiert, ehrlich und mit einem sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, Dinge selbst zu erledigen, die man selbst tun kann, was nicht immer ganz bequem sein könnte.
Martina Böswald,
Sprecherin des Kreisverband Breisgau- Hochschwarzwald